Die hier vorgestellten Begriffe sollen dir helfen, Bezüge zwischen den Ebenen deines Bewussten und Unbewussten herzustellen. Ebenen, die weit über deine Biografie hinausgehen und mit deiner eigenen Herkunfts- und Familiengeschichte in Verbindung stehen.
10 Leitbegriffe für die Arbeit mit dem Unbewussten:
VITALE KRAFT – ist das allen Lebewesen innewohnende Prinzip der Auslebung und Verwirklichung ihres Potenzials. Die Selbstwerdung von uns Menschen geht einher mit der Befreiung von Blockaden und Hindernissen, die dem freien Fluss vitaler Kraft im Wege stehen.
UNBEWUSSTES – als Reservoir unserer eigenen bewusstseinsfähigen Erfahrungen sowie verwirklichten Qualitäten unserer Ahnen. Aber auch der Bereich der generationsübergreifenden eingefrorenen traumatischen Schockladungen und davon abgeleiteten Blockaden in Körper, Geist und Seele. Das Unbewusste ist damit die Schatzkammer der Seele.
SEELE – als eine mehrdimensionale Wirklichkeit und lebendiges Symbol für den gesamten Wirkungs- und Erfahrungsraum aller Lebewesen. Sie trägt die vitale Kraft, die in ihr zum Träger und Beweger der Lebensbewegungen wird. Als nicht-lineares Organisationsprinzip ist sie mit den Funktionen des Unbewussten verbunden und vereint darin sowohl unsere eigenen Qualitäten, die Erfahrungen unserer Ahnen als auch archaische Kräfte und Strukturen.
KÖRPER – als physischer Träger der vitalen Kraft, insbesondere im autonomen Nervensystem. Der Körper ist die fundamentale Grundlage menschlicher Existenz und damit die prima materia (lateinisch für erste Materie) in jeder Ressourcenarbeit.
GEIST – als die Quelle der Unterscheidungskraft und damit differenzierten Wahrnehmung. Die Fähigkeit, die Natur in abstrakten Begriffen und Modellen begreifbar zu machen, gibt dem Geist die Rolle des Schöpferischen, in der kulturellen als auch der technologischen Entwicklung.
INNERE GESTALTEN – als die in das Bewusstsein hineinragenden Teilpersönlichkeiten des Unbewussten. Sie sind die Träger und Beweger der seelischen Leitmotive und damit an der Schwelle zwischen Bewusstem und Unbewusstem. Solange ihr unbewusster Wille an den Bezugskomplex von Trauma- und Überlebensstrukturen gebunden ist, wirken sie wie ein Flaschenhals beim Fluss der vitalen Kraft. Sie sind daher der konkrete Zugang zu unserem unbewussten Potenzial.
BEWUSSTES – als aktive Vorstellung und Glaube von den Dingen der Welt, die vom bewussten Willen getragen werden. Die Willenskraft kann sich jedoch schnell erschöpfen, wenn sie gegen die Motive des Unbewussten ankämpfen muss. Die Auflösung hemmender unbewusster Haltungen fördert daher den Fluss vitaler Kraft.
SELBST – steht für das vollkommen ausgelebte Potenzial eines Menschen. Es repräsentiert, ebenso wie die Seele, ein Symbol für Ganzheit und ist daher nie vollständig logisch beweisbar (J. Hillman). Das Selbst ist alles, was es sein kann. Das Gefühl der Ganzheit verweist auf die ausgeglichene und integrierte Mitte, die zum Zielbild eines lebenslangen Prozesses der Individuation wird. Der Selbstwerdung im Sinne von C.G. Jung.
MISSION – als die aus dem Selbst heraus gespeiste, freie Hingabe in eine Tätigkeit, die die Selbstwerdung unterstützt. Ihre erlebte Sinnhaftigkeit fällt mit dem freien Fluss vitaler Kraft zusammen, wodurch sie zur alltäglichen Ressource wird. Die eigene Mission ist damit streng genommen keine Arbeit, sondern lebendiges Tun aus der Mitte des Daseins heraus.
BEZIEHUNGEN – die uns stützen, Heimat geben, aber auch solche, die uns wachsen lassen, ohne zu überfordern. Damit handelt es sich um Beziehungen jenseits von Verstrickungen und Projektionen, die die Regeneration von vitaler Kraft fördern und ihr helfen, sich weiter zu entfalten.